Kurzfilm „I´mGrand in Köln Porz Finkenberg“ von Eugen Herber und Anna Shapiro.
Es handelt sich hier um einen besonders internationalen Stadtteil Kölns, dessen Bild durch die heruntergekommenen Fassaden der Hochhäuser geprägt und immer wieder in den Medien mit negativen Assoziationen in Verbindung gebracht wird. Das einmal verliehene Image des »sozialen Brennpunktes« setzt sich fest und ist dann schwierig wieder zu überwinden, sowohl für die Bewohner als auch für die Außenstehenden.
Das Projekt »I’MGRAND« möchte der negativen Sicht entgegensteuern indem es sich denselben Medien bedient, jedoch dabei hinter die riesigen Fassaden schaut. Eine ausführliche Auseinandersetzung mit dem Stadtteil und dessen Bewohnern führte zu der Aussage gegen Stereotypen und für die Pluralität des Interkulturellen in der Stadt.
Der Titel des Projektes »I’MGRAND« ist komplex und beinhaltet zwei Hauptebenen. Die Aussage auf Englisch, international übergreifend »I’M GRAND« »Ich bin großartig« und das auf den zweiten Blick erkennbare »Imigrand«, bezogen auf »Immigrant« mit dem herausragendem »i-Punkt« in orange, zielt auf die Gruppe der Menschen mit Migrationshintergrund, die durch das Wortspiel »I’MGRAND« symbolisch an Stärke und Aufmerksamkeit gewinnen.
Um dem negativen Ruf entgegenzusteuern entstand der dokumentarische Kurzfilm »I’MGRAND in Köln Porz Finkenberg«. Die Protagonisten des Kurzfilms sind unterschiedliche Menschen mit Migrationshintergründen, Bewohner des Stadtteils, von jung bis alt, die ihre persönlichen Interessen und Träume verfolgen.
In enger Zusammenarbeit mit den Protagonisten entstand ein Kurzfilm, in dem die Bewohner offen über ihre persönlichen Erfahrungen erzählen und ihre Stärken aufzeigen. Die Multikulturalität wird hier als Qualität aufgegriffen, ohne die Schwierigkeiten mit denen die Menschen konfrontiert sind »verharmlosen« zu wollen.
Der Kurzfilm »I’MGRAND in Köln Porz Finkenberg« schaut hinter die Fassaden des Stadtteils und fördert durch die Stärkung des Selbstbewusstseins der Bewohner den Weg in die Integration. Der Fremde, der Einwanderer, der Flüchtling wird oft mit negativen Eigenschaften assoziiert, das was man nicht kennt, löst Ängste und Misstrauen aus. Der Kurzfilm »I’MGRAND in Köln Porz Finkenberg« baut Brücken auf zu mehr Kommunikation und Toleranz.
Die Protagonisten identifizieren sich nicht nur selbstbewusst mit dem eigenen Stadtteil. Sie lassen zudem einen Einblick in ihren eigenen Raum, in dem sie ihre Träume und Visionen leben.
Eine große Ausstellung in diesem Stadtteil mit Arbeiten rund um das Thema »Köln Porz Finkenberg« von Protagonisten und weiteren Bewohnern des Stadtteils sorgt für einen aktiven Austausch und Reflexion mit dem eigenen Zuhause. Eine, bei dem Projekte entstandene Fotostrecke und die Filmpremiere werden auch zu einem wichtigen Programmpunkt dieser Ausstellung. Die Menschen, ihre verbrachten Leistungen und nicht die Fassaden stehen dabei im Mittelpunkt. Es entsteht ein Raum für Interkulturalität, Toleranz und Kommunikation.
Da es bei der Ausstellung um verschiedenartige Werke der Bewohner des Stadtteils handelt und in der Anfangsphase noch nicht feststand wie viele Arbeiten und was genau präsentiert werden sollte, war es notwendig ein flexibles Ausstellungskonzept zu entwickeln.
Die Umzugskartons bestimmten die Struktur der Ausstellungsräume. Es sind Boxen, die auf- und nebeneinander gestapelt werden und somit das Erscheinungsbild prägen, welches mit den Hochhäusern assoziiert wird. Diese leere „Fassaden“ dienen als Ausstellungsmodule und können für jeden Künstler individuell angepasst werden, des Weiteren werden die Flächen der Kartons als Informationsflächen benutzt.